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Donnerstag, 8. Mai 2014

Die Szene ist im Kasten

Warum sich viele für die Gopro begeistern, was hinter dem Marketing steckt, und warum es durchaus Suchtpotential hat, darüber geht es in diesem Beitrag.

Vorweg gesagt  - Die Gopro ist eine Kamera auf die man nicht verzichten will wenn man sie hat. Das Marketing ist allerdings noch besser als die Filmqualität, und die ist richtig gut. 

Viel Spaß beim lesen des vielleicht manchmal auch etwas ironischen Artikels über eine Kamera, die Möglichkeiten, und die Idee mit Zubehör richtig Geld zu verdienen um damit noch nie dagewesene Möglichkeiten zu bieten. 


Weihnachten 2013. Mit einem kleinen Päckchen unter dem Baum fing alles an. Eine kleine silberne Kamera von der man schon mal etwas gehört hat. Ausgepackt,Memorystick und Batterie rein, mit einem der beiden knöpfe eingeschaltet und los gings... Die Lowlightfunktion - Filmen bei wenig Licht, und das super Weitwinkelobjektiv überzeugte. 5 Minuten später war das Filmchen bereits auf dem Fernseher, und mit 4k (die doppelte Auflösung von Full HD) war die Speicherkarte dann auch gleich voll. Bringen tut das ganze natürlich wenig. Einen Film mit so einer hohen Auflösung auf einem Full HD Fernseher abzuspielen ist wie einen Porsche ausschliesslich im 3. Gang zu fahren. 

Dies als Vorgeschichte. 
Zugegeben, das ganze erinnert ein wenig an Fischertechnik. Die älteren Leser werden es kennen. Da wurde geschraubt, gedreht, gebastelt was das Gewinde hergab. Als Fotograf bekommt man schnell Kopfkino. Wie würde ein Film aus der und der Perspektive wirken. Wie sieht es unter Wasser aus, und überhaupt, was gibt es noch für den ultimativen Qualitätskick?
Einer von 3 Koffern. Dank dem kreativen Marketing bleibt kein Geldbeutel verschont

Der erste Weihnachtsfeiertag war eine Mischung aus Probieren, filmen, und surfen. hunderte, nein tausende Seiten bieten Zubehör an. Originalteile, nachgemachtes, ausgefallenes. So das kein Wunsch offen bleibt. Meine erste Bestellung kam 3 Tage später....

Wie beim fotografieren auch entstehen zum Teil recht schnell, unglaubliche Datenmengen. Eine schnelle Speicherkarte schafft abhilfe - auch bei der Wiedergabe. Sehr viel weniger als die kamera selbst hat diese nicht gekostet. Sofort sehen was man filmt, keine knöpfe mehr drücken - das schafft man mit dem Display das mit einem klick sofort einsatzbereit ist. Die Unterwasserboxen gibt es natürlich mit Displayplatz und ohne, und, damit nichts untergeht bestellt man sich das Schwimmkissen gleich mit dazu. Wohin mit soviel Zubehör? Richtig in die Gopro Tasche. Die Bilder waren nun Ok, aber der Ton.. Na ja... Mikrofone bieten hier eine tolle Hilfe, allerdings beim Filmen des selbigen als Makrotest stellte sich heraus das ab einem gewissen Abstand das ganze nicht wirklich scharf rüberkommt. EIne Linse muss her. Zufällig passend für die Gopro. Und dort wo der Saugnapf nicht hält, für den gibt es eine Art Schraubzwinge, die sich geschmeidig in jede Richtung verstellbar allen Rahmen und Kanten anpasst. 

Die mobile Ladestation für die Ersatzakkus gibt es in verschiedenen Farben, und selbstverständlich lassen sich auch die Fernbedienungen damit problemlos aufladen.Da diese allerdings aus Metall sind empfiehlt sich eine Abdeckung für die Linse damit nichts verkratzt. Schliesslich will man lange Filmen können um die neue 4 Meter lange Teleskopstange auszuprobieren. Also wird "The Frame" ein Platikrahmen der die Gopro umschliesst, und der unten 2 Löcher für die Montage für weitereres Zubehör hat montiert. Wem das zu Hoch ist, für den gibt es natürlich auch kleinere (Tisch)stative. Nur die Stativplatte ist natürlich exklusiv.  Wer jetzt denkt das war schon alles, der irrt. Man könnte diesen Artikel beliebig lange fortführen. Brust und Helmgurte, Polfilter, Unterwasserfilter, 17 Zoll Displays, 3d Rahmen, und viele weitere Dinge runden das Angebot schliesslich ab.Fast wöchentlich kommen neue Artikel dazu, und dem ein oder anderem Shop scheint es schon fast Spass zu machen ständig ausverkauft zu sein. 

Wer sich für eine Gopro entscheidet muss wissen das diese ohne Zubehör nicht wirklich viel Sinn macht. eine Gopro in der Hand zu halten ist wie mit dem Iphone zu filmen. Nur in einer höheren Auflösung. Interessant wird die Sache erst wirklich durch Zubehör. Spektakuläre Aufnahmen die man so nie in dieser Preisklasse hinbekommen würde, Unterwasseraufnahmen in toller Qualität, die kostenfreie Software für die Gopro, und die wirklich stabile Bauweise runden vieles ab. Für kanppe 400 EUR und mindestens nochmals 150 EUR für eine einigermassen vernünftige Speicherkarte liegt der Basispreis schon bei Ecke 500 EUR. Je nach Einsatz kann man nochmals mit 150-250 EUR an Zubehör rechnen. Eine tasche empfiehlt sich hier wirklich. Die Gefahr die vielen kleinen Teilchen zu verlieren ist hoch. Wer das bereit ist zu investieren, der bekommt auch was fü sein Geld. Sicherlich gibt es schon in einer ähnlichen preisklasse gute Camcorder. So belastbar und flexibel wie eine Gopro sind diese aber mit Sicherheit nicht. In 2-3 Jahren wird sich das Foto von Filmen  und animationen langsam ablösen lassen. Gut wenn man schon die ersten Möglichkeiten kennt auch als Privatperson vorne mit dabei zu sein. Und wer sein Iphone als Display nutzen will, für den gibt es die kostenfreie App mit der sich auch im übrigen alle Einstellungen direkt steuern lassen. Einziges kleines manko. Im 4k Modus ist bei 15 Bildern pro Sekunde Schluss. Sprich Zeitlupen kommen sehr ruckartig rüber. bei FullHD hat man mit 60 Bildern pro Sekunde dafür aber eine optimale Vorraussetzung. 

Auch das Fotografieren macht Spaß. Vom Einzelbild, über Serienbilder in einer unglaublich hohen Geschwindigkeit, bis hin zu Zeitversetztem Fotografieren ( Alle 5 Sekunden 10 Bilder als Beispiel) ist vieles Möglich. Einziger Haken - Man kann nur jepg. Formate aufnehmen. Dafür lässt sich beim Filmen der Weissabgleich einstellen. Und das sogar im Raw Format. 

Ein klein wenig ärgert es das sich so viel über das Zubehör definiert, auf der anderen Seite macht es einfach unglaublich Spaß damit zu arbeiten. Ohne Zubehör schafft man einfach keine Möglichkeiten das ganze im vollem Umfang zu nutzen. Unterm Strich würde ich mich wieder dafür entscheiden. In der Zwischenzeit haben wir im Studio mehrere im Einsatz. Gleiche Szene, verschiedene Blickwinkel. Und so manches Zubehör kann auch mit einfachsten Ideen Zweckentfremdet werden. 

Ein Ersatz für unsere Nikon D4 mit der wir hauptsächlich Filmen ist die Gopro nicht. Dafür aber ein immer gern gesehener Gast bei der Zusammenstellung für Filmaufträge. Was früher unbezahlbar war, ist heute zumindest in realer Reichweite. Wer gerne filmt und aussergewöhnliches aufnimmt braucht nur die Ideen, und einen gut sortierten Onlineshop.