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Dienstag, 12. Dezember 2017

Peter Neher | Fotograf und Inhaber von Picslocation Ulm


Das Gefühl macht den Unterschied


Oft wird mit Sätzen wie : "Du bist der Star" oder "Halte den Augenblick fest" für Studios geworben. Doch was steckt tatsächlich dahinter ? 


Wer träumt nicht davon ein Star zu sein ? Die Presse giert nach Fotos, bestes Catering und die Strechlimo fährt langsam vor den roten Teppich. Die Türen öffnen sich, überall lauern Fans und wollen Autogramme und Selfies bevor es zum Shooting geht. 


Auch Outdoor spielt das richtige Gefühl eine grosse Rolle

Wer auf solche Werbesprüche schon einmal reingefallen ist weiss, das Realität und Werbung weit auseinander liegen. Man ist einer von vielen der wartet dran zu kommen. Mit etwas Glück findet noch eine kleine Beratung statt bevor es in die Maske geht und wer sich auf ein Star Catering gefreut hat ist schon froh wenn es einen Wasserspender gibt. 

Fotografie hat viel mit Kopfkino und Erwartungen zu tun. Der Aufwand ein Shooting wie ein Starshooting zu gestalten, wie man es Zeitschriften kennt würde einen erheblichen Aufwand bedeuten. Seriöse Studios preisen nichts an was nicht der Realität entspricht. 

Im Fotostudio gibt es heute sehr viele Möglichkeiten
Unserer Erfahrung nach ist man eh schon ein wenig aufgeregt weil man ja nicht weis was auf einen zukommt. Macht man alles richtig, wie stelle ich mich an ? Bekomme ich die gewünschten Ergebnisse ? Profis wissen das. Profis wollen dich nicht als Amateur Star haben. Profis wollen das Du echt wirkst. Das Dein Kopfkino zu den Bildern passt. Profis erzählen Deine Geschichte mit Bildern. 

Märkte ändern sich. Es gibt immer wieder neue Trends, bessere Möglichkeiten, neue Software. Was noch vor 5 Jahren 12 Millionen Megapixel waren sind heute 40 Millionen. Schärfere Bilder, neue Druckmöglichkeiten und schier endlose Speichermöglichkeiten in Clouds sind heute Standart. 

Viele Kunden wissen das und das ist auch gut so. Einem Anspruch gerecht zu werden ist mehr wert als jedes Werbeversprechen das man schon zum 100 male gehört hat. Wir wollen Dich nicht zum Star machen. Wir wollen nur die perfekten Bilder für Dich. Und dieses Werbeversprechen können wir halten. 

Montag, 20. März 2017

Red Carpet, Futterneid und Spaß

Vor der Pressewand
Zugegeben, ich musste etwas schmunzeln als ich heute morgen beim RTL Frühstücksfernsehen einen Betrag zur Starpressnight in Stuttgart gesehen habe. Im Fernseher wirkt das immer nicht nur ein klein wenig anders, sondern man bemerkt auch wie man Fernseherbilder wahrnimmt wenn man selbst dabei war und das drum herum kennt.

Mit Profis zusammen zu arbeiten ist viel Wert. 
Wer kennt solche Bilder nicht? Stars, A,B,C,D "Vips" gehen über den roten Teppich, lächeln, überall blitzt es. Die Profi wissen... Man bleibt kurz stehen und schaut einmal in jede Kamera so das jeder Fotograf sein Bild hat. Ab hier wird es dann Stressig. Wenn man noch nicht ganz so oft über den roten Teppich stolperte bleibt man stehen, ist kurz überfordert wohin man denn schauen soll, verzieht das Gesicht und alles sieht Mega gestellt aus. Das ist stressig und führt zu keinen optimalen Ergebnissen. Jetzt kommt die andere Seite. Die der Fotografen. Manchmal erinnert es etwas ans Tierreich. Wenn 6 Hirschböcke sich um 100 Kilo Futter kloppen. Da wird geschrien, geschubst, getreten. Rücksicht ? Fehlanzeige. Manche haben Halbe Studiolampen auf ihren Kleinformatkameras die nicht nur das Licht der anderen Kaputt machen sondern schaffen es auch immer irgendwelche Bauteile einem in die Linse zu halten.

Sarah Joelle
Bei professionellen Veranstaltungen bekommt jeder Fotograf Plätze zugewiesen. 1,5 bis 2 Meter reihen vollkommen aus. Man weiss was zu tun ist und jeder bekommt mit ganz wenig aufwand die gewünschten Bilder.

Ich mag solche Veranstaltungen . Alles ist ordentlich geregelt, keine Amateure die ausser rumbrüllen und sich nicht zu benehmen wissen. Kollegen die wissen das sie gut sind und denen Futterneid vollkommen egal ist.

Hier beginnt das ganze dann Spaß zu machen.
Vor der Party ist nach der Party


Samstag, 4. Februar 2017

Nie mehr verwackelte Bilder

Kennt Ihr das ? Man möchte Aktionfotos machen, schaut auf den Bildschirm der Kamera, nickt zufrieden und auf dem PC ist alles verwackelt ?




Der Sprung mit hochgerissenen Armen, Der rennende Hund oder Sportfotos. Überall dort wo Bewegung ist muss es schnell gehen. Für alle die nicht im manuellen Modus Fotografieren ist folgende kleine Erklärung zum Verständnis vielleicht eine Hilfe. 

So macht Aktion Spass. 1/800 Sec Belichtungszeit.
Wenn ich auf Automatik fotografiere weiss meine Kamera einzig und alleine wieviel Licht ihr zur Verfügung steht. Der einzige Job den Deine Kamera hat heisst: Mach da Bild so hell wie notwendig. Sind die Lichtbedingungen wie etwa in Räumen oder bei einer Abenddämmerung nicht ganz so optimal braucht diese länger um mit wenig Licht das Bild hell genug zu machen. Solange dieser Prozess stattfindet wird alles mit aufgenommen was sich in diesem Zeitraum bewegt. Da kann eine 1/10 Sekunde schon verdammt viel Zeit sein. 

Zum Vergleich - Eine Verschlusszeit , je nach Geschwindigkeit des Motivs kann durchaus 1/400 sec. oder auch 1/800 sec oder gar noch kürzer sein. 

Problem an der ganzen Geschichte. Je kürzer die Verschlusszeit ist, desto verwacklungsfreier wird zwar das Bild, aber auch umso weniger Licht kommt beim Sensor an. Eine Lösung wäre dies durch eine offenere Blende (Kleine Blendenzahl) auszugleichen. Wenn hier nichts mehr raus zu holen ist kann man noch versuchen die ISO Zahl zu erhöhen also die Lichtempfindlichkeit herauf zu setzen. Allerdings fängt bei den meisten Kameras dann ab einem ISO Wert von 800 und mehr das Rauschverhalten an. Sprich das Bild wird Körnig und verliert an Kontrast. 

Wer Aktionbilder plant kommt an einem Lichtstarken Objektiv nicht vorbei. In der Regel empfehlen sich Festbrennweiten. Die lassen sich zwar nicht zoomen dafür hat man eine grandiose Abbildungsleistung und hervorragende Lichtstärken. 

Wer sich im übrigen auf seinen Monitor in der Kamera verlässt wird feststellen das dies nicht immer das optimale Ergebnis wieder gibt. Für wirkliche Details ist dieser schlichtweg zu klein. Erst in der Nachbearbeitung wird man feststellen ob es geklappt hat.  

Mittwoch, 1. Februar 2017

Wie ist es eigentlich Stars zu fotografieren?

Manche Träumen davon, für manche ist es in Horror.  Stars und Sternchen.  Ein kleiner Auszug in die Glitzerwelt.


Zugegeben, auch hier haben sich die Zeiten geändert. Früher hatte man als angestellter Fotograf bei der Bravo gute Chancen auf ein - Du und Du mit Stars und Sternchen. 
Heute, in Zeiten von Google Earth, Paparazzos, und kommerziellen Zielen haben sich beide Seiten geändert. Ich kann Stars gut verstehen. Ihr Leben wird auf Schritt und Tritt für diesen einen Schnappschuss verfolgt der am meisten Geld in die Kasse spült. 

Paparazzos waren wir nie. Auch stand bei weitem kein Geld im Vordergrund. Es macht einfach, besser gesagt mir unsagbar Spass und das seit ich fotografiere. 

Sarah Nowak

Michael Schuhmacher 2011
Jeder kennt die Bilder. Roter Teppich, Blitzlichtgewitter. Da wird geschubst, getreten, um die besten Plätze gekämpft. Mich hat das alles nie wirklich berührt. Es gibt Fotografen die 2 Minuten vor dem Auftritt angerannt kommen, sich versuchen nach vorne zu schlagen um dann schnellst möglichst wieder weg zu rennen. Andere sind professioneller, kommen rechtzeitig, bereiten sich vor, stellen Ihre Kamera in ruhe ein, spielen mit dem Licht.  Die Stars selbst wissen natürlich wie sie sich Medienwirksam vor der Kamera zu verhalten haben. Ein Lächeln in jedes Objektiv, und weiter gehts. Anders sieht es da schon ausserhalb des roten Teppichs aus. Natürlich war ich ein wenig angespannt als mir Michael Schuhmacher zu seiner Glanzzeit gegenüber stand und in meine Kamera lächelte. Besondere Momente entstehen natürlich immer dann wenn man selbst Fan vom jeweiligen Motiv ist. Die Arbeit funktioniert dann wesentlich einfacher. Man hat einen ganz anderen Bezug dazu. Ob es nun kleine Sternchen oder große Stars sind. Wenn man sich entsprechend verhält wird man immer etwas freundliches zurück bekommen. So nah dabei zu sein ist immer etwas besonderes. Vielleicht macht dies auch den Unterschied zwischen Guten Bildern, emotionalen Bildern und normalen Bildern. Als ich bei SAT1 direkt am Boxring war und mir meine Freunde Fernseherbilder auf denen ich zu sehen war auf meine Pinnwand gepostet haben musste ich schmunzeln. Es fühlte sich gut an. Natürlich auch das vorne dabei zu sein, aber viel mehr als Fotograf dabei sein zu dürfen bei der die Auswahl nicht sehr großzügig war.  

Im laufe der Jahre sammelt sich einiges an. Vieles schaut man sich wieder an, erinnert sich an den Moment. Auszüge hängen in meinem Studio. Schon seit 6,7 Jahren. Es kommt immer wieder neues dazu. So ist es Stars zu fotografieren. Wie man an diese Aufträge ran kommt ? Netzwerk und Loyalität. Das ist vielleicht nicht alles aber eine verdammt gute Basis wenn man in diesem Bereich fotografieren möchte. 

Mittwoch, 25. Januar 2017

7 Jahre Technik

7 Jahre Technik


Als 2009 Picslocation zum ersten mal die Fotografenpforte in Ulm öffnete war man damals schon von der Technik die einem zur Verfügung stand begeistert. Damals spekulierte man über ein Iphone 3 das alles verändern sollte und Amazon war 35% aller Deutschen ein Begriff. 


Ja, zugegeben ich erinnere mich gerne daran. Meine erste Kamera für das Studio in Ulm war eine Nikon D3s. Das Flaggschiff. Ganze 12 Millionen Pixel Auflösung. Ein rechteckiger Mac unterstützte mich bei der täglichen Arbeit und ich war froh das gleich nebenan eine Druckerei war die in Handarbeit Briefpapier und Visitenkarten druckte. 

Heute belächelt man das ganze. 30,40,80,200 Millionen Pixel Auflösung sind schon lange keine ungewöhnlichen Fremdwörter ( in der professionellen Fotografie kommt es tatsächlich auch auf die Pixel an). Die Druckerei gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Stattdessen gestresste Paketdienste die einem Kiloschwere Papierpäckchen von Flyeralarm bis direkt an den Schreibtisch liefern. Bezahl wurde schon längst per Paypal. Ein Knopfdruck genügt und man hat alles für seinen Steuerberater aufgearbeitet per Email. Der Mac dient inzwischen als Praktikantenrechner. Er wäre mit den heutigen Datenmengen der Fotos komplett überfordert. Vor uns alles in höher, schneller weiter und noch besserer Auflösung. Mein Kunden sind immer ganz fasziniert wenn man sich auf einem 27 Zoll Mac mit 40 Millionen Pixeln betrachtet. Neue Objektive die diese Abbildung darstellen können machen das möglich. 

Aus den damals 38 Facebook Kontakten sind mehrere 1000 geworden. Einen Grossteil kenne sich persönlich. Neue Videoplattformen kamen hinzu, Desks, speziell für Fotografen bieten Software für jede erdenkliche Situation. Ein Tablett ist fast nicht mehr weg zu denken und unsere Kasse aus dem Jahr 2009 sieht schon Old School aus. 

Nicht nur in der Fotografenbranche hat sich einiges getan. neue Märkte, neue Ideen, neue Konzepte. Ob wir das alles brauchen ? Teilweise ja. Man gewöhnt sich an einen Standart. heute drauf geklickt, morgen da. Kundenwünsche können optimiert werden, und neue Technik macht einfach auch Spass. Allerdings hört man auch zunehmend klagen der Einzelhändler. Umsatzrückgänge, der Onlinehandel als grosser Mitbewerber.  Als Fotograf hat man dieses Problem (noch) nicht. Bevor eine Webcam eine solche Leistung wie eine professionelle Studiokamera bring, solange Software nicht vollautomatisiert ein Studio simulieren kann, und uns Sprachassistenten ins rechte Licht rücken, solange wird dieser Markt von Onlineanbietern nicht betroffen sein. Bis dahin wird sich auch in einem Fotostudio viel tun. 3 Drucke, Animationen, Bewerbungsvideos die als Hologramm ins Meeting eingespielt werden. Neue Materialien, schnellere Übertragungswege, bessere Vernetzung, das aussterben der letzten handwerklichen Generationen sind nur einige Beispiele. Ich selbst kann mich mit dem Gedankenspiel - Kunst in der Zukunft - anfreunden. Was im Mittelalter Maler waren sind heute Fotografen und Designer. Der Schneider wurde schon online mit Massgefertigten Anzügen incl. Online - Stylingcoach ersetzt, der Aufgrund eines Fotos die perfekten Outfits und Farben zum jeweiligen Typ wählt. Reparieren statt Neu Kaufen. Man hört es oft. Das 5 Euro Shirt selber nähen? Oder doch lieber für 8 EUR zum Schneider fahren um es für 12 EUR wieder her zu stellen ? Manche Branchen stehen zukünftig vor einem sicheren aus. Und manche kommen schlicht weg dazu weil diese den Anschluss verpassen. Einen Anschluss der sich in unser aller Leben integriert hat ohne das wir es wirklich gemerkt haben. 

In der Natur ist es einfach. Das Gegenteil von Tod bedeutet in der Natur immer Wachstum. Was nicht mehr wächst, sich verändert stirbt ab und wird ersetzt. Da ist das neue Bild - Rentner mit Tatoo's in der Sauna schon völlig normal. Auch wenn man daran erkennt wie gnadenlos Zeit sein kann.