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Mittwoch, 25. Januar 2017

7 Jahre Technik

7 Jahre Technik


Als 2009 Picslocation zum ersten mal die Fotografenpforte in Ulm öffnete war man damals schon von der Technik die einem zur Verfügung stand begeistert. Damals spekulierte man über ein Iphone 3 das alles verändern sollte und Amazon war 35% aller Deutschen ein Begriff. 


Ja, zugegeben ich erinnere mich gerne daran. Meine erste Kamera für das Studio in Ulm war eine Nikon D3s. Das Flaggschiff. Ganze 12 Millionen Pixel Auflösung. Ein rechteckiger Mac unterstützte mich bei der täglichen Arbeit und ich war froh das gleich nebenan eine Druckerei war die in Handarbeit Briefpapier und Visitenkarten druckte. 

Heute belächelt man das ganze. 30,40,80,200 Millionen Pixel Auflösung sind schon lange keine ungewöhnlichen Fremdwörter ( in der professionellen Fotografie kommt es tatsächlich auch auf die Pixel an). Die Druckerei gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Stattdessen gestresste Paketdienste die einem Kiloschwere Papierpäckchen von Flyeralarm bis direkt an den Schreibtisch liefern. Bezahl wurde schon längst per Paypal. Ein Knopfdruck genügt und man hat alles für seinen Steuerberater aufgearbeitet per Email. Der Mac dient inzwischen als Praktikantenrechner. Er wäre mit den heutigen Datenmengen der Fotos komplett überfordert. Vor uns alles in höher, schneller weiter und noch besserer Auflösung. Mein Kunden sind immer ganz fasziniert wenn man sich auf einem 27 Zoll Mac mit 40 Millionen Pixeln betrachtet. Neue Objektive die diese Abbildung darstellen können machen das möglich. 

Aus den damals 38 Facebook Kontakten sind mehrere 1000 geworden. Einen Grossteil kenne sich persönlich. Neue Videoplattformen kamen hinzu, Desks, speziell für Fotografen bieten Software für jede erdenkliche Situation. Ein Tablett ist fast nicht mehr weg zu denken und unsere Kasse aus dem Jahr 2009 sieht schon Old School aus. 

Nicht nur in der Fotografenbranche hat sich einiges getan. neue Märkte, neue Ideen, neue Konzepte. Ob wir das alles brauchen ? Teilweise ja. Man gewöhnt sich an einen Standart. heute drauf geklickt, morgen da. Kundenwünsche können optimiert werden, und neue Technik macht einfach auch Spass. Allerdings hört man auch zunehmend klagen der Einzelhändler. Umsatzrückgänge, der Onlinehandel als grosser Mitbewerber.  Als Fotograf hat man dieses Problem (noch) nicht. Bevor eine Webcam eine solche Leistung wie eine professionelle Studiokamera bring, solange Software nicht vollautomatisiert ein Studio simulieren kann, und uns Sprachassistenten ins rechte Licht rücken, solange wird dieser Markt von Onlineanbietern nicht betroffen sein. Bis dahin wird sich auch in einem Fotostudio viel tun. 3 Drucke, Animationen, Bewerbungsvideos die als Hologramm ins Meeting eingespielt werden. Neue Materialien, schnellere Übertragungswege, bessere Vernetzung, das aussterben der letzten handwerklichen Generationen sind nur einige Beispiele. Ich selbst kann mich mit dem Gedankenspiel - Kunst in der Zukunft - anfreunden. Was im Mittelalter Maler waren sind heute Fotografen und Designer. Der Schneider wurde schon online mit Massgefertigten Anzügen incl. Online - Stylingcoach ersetzt, der Aufgrund eines Fotos die perfekten Outfits und Farben zum jeweiligen Typ wählt. Reparieren statt Neu Kaufen. Man hört es oft. Das 5 Euro Shirt selber nähen? Oder doch lieber für 8 EUR zum Schneider fahren um es für 12 EUR wieder her zu stellen ? Manche Branchen stehen zukünftig vor einem sicheren aus. Und manche kommen schlicht weg dazu weil diese den Anschluss verpassen. Einen Anschluss der sich in unser aller Leben integriert hat ohne das wir es wirklich gemerkt haben. 

In der Natur ist es einfach. Das Gegenteil von Tod bedeutet in der Natur immer Wachstum. Was nicht mehr wächst, sich verändert stirbt ab und wird ersetzt. Da ist das neue Bild - Rentner mit Tatoo's in der Sauna schon völlig normal. Auch wenn man daran erkennt wie gnadenlos Zeit sein kann.